Fr, 04. Oktober 2024

„Krishna,
Du hast mich gelehrt, den aussergewöhnlichsten Zustand, wenn er vorüber
ist, ebenso wenig zu vermissen, wie ich ihn begehrte, bevor er kam. Auch
wenn ich solche Zustände nicht mehr geschenkt bekomme, sehe ich darin
nicht mehr ein Zeichen von Unbeständigkeit im Fortschritt auf meinem Pfad.
Ich schreite nun einfach weiter und verweile in den unterschiedlichen
Etappen nicht länger, als eben unbedingt nötig.“

Do, 03. Oktober 2024

Dieses gesamte riesige Weltall ist nur ein Staubkörnchen deines ewigen
Wollens. Du, der du alles durchdringst, beseelst und lenkst. Du, den wir
nicht verstehen, beschreiben oder benennen können. Du, den wir nicht
ergreifen, umfangen und denken können – und der du doch gemeint bist mit
der geringster Tat, die ich tue….

Mo, 30. September 2024

Inmitten der verstörtesten Atmosphäre, inmitten einer Welt von bekämpfenden
Energien, inmitten einem gewalttätigen Chaos aufeinander prallenden
Elemente – auch dann bleibe ich unberührt und ganz still. Das Drama war
nur, wenn der Geist mitgeschwungen hatte. Man ist nicht gezwungen, der
stofflichen Welt so viel Platz im Bewusstsein einzuräumen.

So, 29. September 2024

Mein Wesen steht nun aufrecht vor dir, die Arme erhoben, die Hände
geöffnet, in glühender Sehnsucht: „Ich will nicht abstumpfen in der
Annehmlichkeit und Heiterkeit der Welt. Ich darf keine Ruhe haben, bevor
nicht deine unumschränkte Liebe gänzlich den Weg in mein Herz gefunden
hat.“

Sa, 28. September 2024

Ich halte die Mentalität fest, welche deine Offenbarung, dein Hinzukommen
auf mich, aufhält und entstellt.
Erst der aufrichtige Wunsch, alle Irrtümer zu bereinigen, alle Vorurteile
abzugeben, alle Missverständnisse zu klären und die Bereitschaft zur
Konsequenz davon, eröffnen einen für den Wirbelsturm der Wahrheit, welcher
das Vergangene wegfegt.
„Frei von aller Beschränkung strömt deine Liebe in mich hinein, die alles
ertränkt.“

Fr, 27. September 2024

Das wirkliche Selbst ist wie in einem Spinnennetz, einem sonderbaren Kokon
eingeschlossen. Was man als seine Umgebung und auch als „eigenes Dasein und
eigenes Wesen“ betrachtet, sind eigentlich Kette und Teil des subtilen
Gewebes. Eingelullt haben wir uns selbst. Die Verblüffungskunststücke der
maya betrachtet man so plötzlich als völlig real.
Wenn sich dieses endlose schmerzliche Spiel des Blendwerks durch die
Zuwendung zu Gott lichtet, erscheint die Welt, das Leben, das Ich, an das
man sich an der Oberfläche zu seiner Stabilisierung festgeklammert hatte,
so flüchtig und verfliessend wie Wolken und Nebel.

Do, 26. September 2024

Ich bin durch Tausende von Leben hindurchgegangen. Ich habe unzählige Male
das Altern und den Tod erlitten. Ich war Gras und Strauch, Ranke und Baum;
ich lebte zwischen Vieh und wilden Tieren. Viele Tausende Male bin ich ein
Gelehrter, eine Frau und ein Mann gewesen. Ich kostete von der Seligkeit in
den Himmelswelten, wo man sich fast für unsterblich hielt. Selbst unter den
übermenschlichen Wesen gibt es keines, dessen Form ich nicht schon oft
angenommen hätte.
Auch durch dunkle Welten bin ich gewandelt. Ich war Titan, Kobold, und in
den Körpern verschiedenster Geistwesen. Ich war auch die Verkörperungen der
Elemente und dann auf einmal wieder ein Mensch.
Jedes Mal, wenn der Kosmos sich auflöste, um wieder ins Unmanifestierte zu
gehen, verschwand auch ich. Und wenn das All wieder hervortrat, kehrte auch
ich zum Dasein zurück, um andere Reihen von Wiedergeburten zu durchleben.
Wieder und wieder bin ich den Täuschungen des Daseins zum Opfer gefallen…
Nun reserviere ich dieses eine Leben, um ganz aufzuwachen.