Bhagavad Gita 18.66
Gott ist nicht der Regional-Götze einer bestimmten Tradition. Seine
Unendlichkeit kann nicht in endliche Formen gepresst werden, da man ihn
nicht vereinnahmen kann.
Konfessionen wollten Gott zum Privat-Gefangenen ihres Systems machen.
Krishna fordert auf, die Auffassungen von Religion und die unzähligen
religiösen Anweisungen aufzugeben und sich dem Mysterium zu stellen.
Sa, 05. August 2023
Je stärker die Erwartung für angenehme Lebensumstände ist, desto lästiger
und unausstehlicher erscheinen einem unangenehme, nicht ganz in die
Erwartungen hineinpassende Lebensumstände.
Im Aufgeben dieser Eigenfixierung auf äussere Umstände, bleibt
ununterbrochene Glückseligkeit – die Grundlage von allem im Universum –
übrig.
Fr, 04. August 2023
Die selbstgeschaffene Last auf den eigenen Schultern darf gering gehalten
werden.
Do, 03. August 2023
Im Vergessen seiner Seele betrachtet man das Geboren-werden und Sterben
seines Körpers als sein eigenes Geboren-werden und Sterben.
Und so werden plötzlich irgendeine Frau und irgendein Mann als seine Eltern
betrachtet….
Es ist immer wieder erstaunlich, in was für Geschichten einem das Vergessen
hinein zu verwickeln vermag.
Mi, 02. August 2023
Der Amsel singt… und nichts weiter.
Warum hat man diese Wahrnehmung normalerweise nicht?
Wir wollen nicht einfach nur die Gegenwart wahrnehmen, sondern von ihr
davonlaufen, oder ihr nachlaufen. Wir möchten sie umgestalten, sie
ablehnen, sie lieben, sie verabscheuen, oder irgend etwas unternehmen, um
sie zu verändern. Wenn man sie nicht einfach sein lassen kann als das, was
sie ist: die bahiranga-sakti Krishnas, die äussere Energie Gottes, wird man
in sie verstrickt.
Di, 01. August 2023
Umstände und Zustände in der äusseren Welt, tauchen auf und vergehen
wieder, sind erfreulich oder betrüblich, angenehm oder schmerzhaft, aber
die Seele ist nichts von all dem. Sie kommt und geht nicht. Sie bleibt
immer die Gleiche. Die Seele wankt nicht, wenn alles wankt und sie tritt
nie in den Strom der Zeit ein.
Mo, 31. Juli 2023
Erfahrungen, ob hohe oder tiefe, heilige oder profane, frohe oder
alptraumhafte, kommen und gehen einfach wie endlose Wellen des Ozeans.
Wenn man in der Seele ruht, alles Geschehen nur aus der Ferne wahrnimmt
ohne zu interpretieren, ist Stille. Dann zieht es einen nicht mehr zu den
Wonnen und den Qualen der Darbietungen der Erfahrung hin. Diese
Erscheinungen ziehen an der Oberfläche des Bewusstseins einfach wieder ab.
Identifiziertes Zuschauen lassen diese wirklich erscheinen. Nicht
identifiziertes Zuschauen bewahrt den Raum zur Seele hin.
So, 30. Juli 2023
Wie Wolken am Himmel, ziehen Gedanke, Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen
in diesem weiten inneren Raum vorbei, ohne effektiv Spuren zu hinterlassen.
Sie alle tauchen auf und vergehen dann irgendwann wieder. Aber dieser Raum,
aus welchem die klare Beobachtung der phänomenalen Welt geschieht, kommt
und geht nie und bewegt sich in keiner Weise.
Sa, 29. Juli 2023
Die Dinge, die man sieht, sind lustvoll oder enttäuschend, fröhlich oder
traurig, ängstlich, gesund oder krank, banal oder absorbierend, aufregend
oder langweilig. Aber der, welcher diese Zustände und Empfindungen erlebt,
ist nie ängstlich, freudvoll und deprimiert. Er bleibt einfach frei von
allen zeitweiligen Phänomenen, unberührt von Geburt und Tod.
Fr, 28. Juli 2023
Eine Reflektion zu Bhagavad Gita 18.54
Du nimmst Farben wahr, bist aber farblos. Du gewahrst Zeit, bist aber
zeitlos. Du gewahrst Form, bist aber formlos. In der unendlichen Weite
zerfällt alle Erfahrung in die Unbedeutsamkeit.
Dann beginnt Transzendenz durchzuleuchten: die ewig freudvolle Gestalt der
ewigen Seele.