Die Verwirklichung kennt keine Vergebung
Jemand, der vollständig im der Verwirklichung des Selbst ruht, kennt keine
Vergebung oder Verzeihung.
Denn um Vergebung zu praktizieren müsste man abtauchen in die Zeit und die
endlosen Geschichten in ihr. In die Vergangenheit… und man muss annehmen,
dass das, was es zu vergeben gilt, Substanz hätte.
Was gibt es noch zu verzeihen, wenn man nicht mehr im Kontinuum der Zeit
lebt und sich nicht mehr damit identifiziert?
Fr, 13. Oktober 2023
Auf die Zerstörung versuchte sich meine Ich-Identifikation ein Leben lang
vorzubereiten. Und darin glaubte es auch, stärker als der Tod zu sein.
Auf den Einbruch der Gottes-Liebe aber war es nicht gefasst.
Ich gebe ihr mein Leben. In mir erwacht zunehmend eine Radikalität: Ich
möchte es wirklich wissen.
Do, 12. Oktober 2023
Ich habe die Wahl, mich in den Welten des Geistes und ihren Versuchungen zu
verstricken oder die Wahl, mich daraus herauszuschälen und mich einem
unbekannten Prozess der Entfaltung hinzugeben – Krishnas Absicht.
Mi, 11. Oktober 2023
Noch nie ist ein glühendes und aufrichtiges Gebet umsonst zu dir gestiegen.
12. Oktober
Hingabe ist immer eine Unerträglichkeit und Unzumutbarkeit für das Ich… Oft
glaubt man dies. Doch eigentlich ist es die Freiheit selbst.
Eine leise Liebe ruft.
Di, 10. Oktober 2023
Die Verbrechen der Vergangenheit leben in uns fort. Und leider neigen wir
dazu, sie zu verschweigen. Häufig fühlt sich das Opfer genau so schuldig
wie der Täter.
Dieses Verschweigen von Gefühlen, Not, Selbstbildern und all dessen, was in
der Vergangenheit sich ereignet hat, ist ein Akt der Tötung der
Lebendigkeit und generiert eine Bewusstseinsverengung und Limitierung.
Wenn ein Mensch wirkliches Interesse an der Freiheit hat, fühlt man direkt,
was dieser Verschweigungs-Akt mit einen macht und welche Last man damit
trägt. Dann lässt man es gehen, indem man sich die Wahrheit sagt – und wenn
es erforderlich ist, auch anderen Menschen – aber sicherlich auch Gott im
Gebet. Dann wird es leicht.
Mo, 09. Oktober 2023
Jeder Mensch ist ein Produkt seiner Vergangenheit und ihren endlosen
Prägungen. Warum? Weil er nie die Möglichkeit gesehen hat, aus dieser
Endlosschleife des Zeitstromes auszusteigen.
Das ist der Ort, wo Vergangenheit hingehört: nicht vor einen, nicht in
einen, sondern hinter einen. Das können wir erst tun und sind erst dazu
bereit, wenn man mit ihr im Reinen ist. Es muss alles ausgedrückt werden,
ans Tageslicht des Bewusstseins kommen. Es darf dann zu den Füssen Gottes
gelegt werden und damit erhält man sein Recht nach Neuorientierung zurück.
So, 08. Oktober 2023
Man wollte dem Tod entkommen – und es hat Totes erzeugt – die innere
Stumpfheit.
Sa, 07. Oktober 2023
Wieso wird die Infragestellung denn nicht eingeladen?
Solange man den grundlegenden Zweifel nicht willkommen heisst, bleibt man
am Anfang des Weges. Man glaubt, durch den inneren Weg die alte Sicherheit
zu stabilisieren anstatt einzutreten in den Raum unerschütterbarer
Wahrheit.
Fr, 06. Oktober 2023
Der Weg der Selbsterforschung, kümmert sich nicht um spirituelle Konzepte,
es ist die direkte Erforschung, nackte Erforschung der Realität. Damit das
geschehen kann, muss erst der Stolz falschen Wissens brechen, und das ist
besonders für diejenigen schwierig, die sich so viel angeeignet haben, die
sich mit Verkrampfung an einem spirituellen Pfad festhalten und daraus eine
neue Seifenblase schaffen, eine neue Scheinidentität kreieren, die noch
schwieriger zu durchschauen ist, da sie ja ein „spirituelles“ Mäntelchen
ist. Nichts kann erforscht werden, nichts kann gesehen werden, nichts kann
erfüllt werden, wenn du zulässt, dass das, was dein Geist sich angeeignet
hat, dazwischen tritt, zwischen dich und das, was du in diesem Moment
erforschen willst. Wenn nichts mehr zwischen dir und dem steht, offenbart
sich wahres Wissen.
Do, 05. Oktober 2023
„Krishna,
Du hast mich gelehrt, den aussergewöhnlichsten Zustand, wenn er vorüber
ist, ebenso wenig zu vermissen, wie ich ihn begehrte, bevor er kam. Auch
wenn ich solche Zustände nicht mehr geschenkt bekomme, sehe ich darin
nicht mehr ein Zeichen von Unbeständigkeit im Fortschritt auf meinem Pfad.
Ich schreite nun einfach weiter und verweile in den unterschiedlichen
Etappen nicht länger, als eben unbedingt nötig.“