Do, 11. Januar 2024

Die Haben-Kultur der Identifikationsrolle möchte man auf dem inneren Weg
fortsetzen. Das führt zu Missverständnissen.
Alles, was man gelernt hat über Gewinn und Verlust kehrt sich gänzlich um.
Ein einziger Schritt auf Krishna hin hat mehr Wert als alles Gewinnen und
Verlieren an der Oberfläche.

Mi, 10. Januar 2024

Wenn Menschen auf die Frage, was ihnen am wesentlichsten im Leben sei mit
„Gesundheit“ antworten, ist das das sicherste Anzeichen dafür, sich im
Unwesentlichen verloren zu haben.
Wirkliche Gesundheit ist das Zurücktreten des Ich-Geistes, der alles
manipulieren, kontrollieren und besitzen will und körperliche Gesundheit
als willkommener empfindet als körperlichen Zerfall.

Di, 09. Januar 2024

Die moderne Zeit schenkt einem eine Vielzahl von Ablenkungsmöglichkeiten,
um das „Beste“ aus dem Leben zu machen.
Es ist erfüllender und erkenntnisreicher für nur einen einzigen Augenblick
vollkommen wach, enthoben aller Identifikation, zu leben, als viele Jahre
und Jahrzehnte dahinzuvegetieren („das Beste daraus zu machen“) mit einem
Maximum an Vergnügen und einem Minimum an Langeweile.

Mo, 08. Januar 2024

Für das normale Ich ist es eine Überforderung, in Hingabe sich dem Tod
anzuvertrauen.
Doch genau dies kreiert pulsierendes Leben. Nicht ein Leben in der Zeit,
sondern ein Hindurchdringen zur Liebeskraft der Seele, die nur noch Krishna
sucht.

So, 07. Januar 2024

Der Tod zerstört Leben an der Oberfläche. Deswegen fürchtet das Ich ihn als
seinen Auslöscher so stark. Der Mensch, der im Geist lebt, meidet diese
Kraft und distanziert sich von ihr. Deshalb gibt es keine wesentliche
Erkenntnis über das Wesen dieser Vernichtungskraft.
Auf dem Weg der Bewusstwerdung gibt es eine höhere Oktave von der Kraft des
Todes:
Nun tritt sie auf als das Tor zu wesentlichem Leben, zur Ewigkeit jenseits
vergänglicher Identität, zur Aussortierung von Wesentlichem und
Unwesentlichem und zur Hingabe zu Gott. Und all dies geschieht inmitten des
Lebens.

Do, 04. Januar 2024

Eine Komödie ist eine ziemlich bewusste ironische In-Szene-Setzung. Das Ich
liebt aber Leidensinszenierungen.
Es gibt Lebensprobleme, die als liebgewonnene Szenarien wiederholt werden.
Man erzeugt und produziert irgendwelche Lebensgeschichten und untersucht
diese dann. Das ist Ergötzung für den Geist, narzisstische
Selbstunterhaltung, jedoch nicht die Selbsterforschung. Selbsterforschung
ist spontane Innenkehr zur Wirklichkeit hin ohne den belanglosen Kommentar
der bedingten Seite. Diese Selbsterforschung betrachtet genau, was jenseits
aller produzierten Geschichten übrig bleibt.

Mi, 03. Januar 2024

Lange lebten wir in unbewusster Leidenszuwendung.
Verantwortung bedeutet, die Möglichkeit eines Wandels zu leben:
Bewusste Umkehr in Gottes Hände.
Die Menschheitsgeschichte besteht darin, dass sich unbewusste Abkehr in
bewusste Abkehr und von dort in bewusste Rückkehr wandeln kann.

Di, 02. Januar 2024

Die meisten Menschen sind fixiert auf ihre körperlichen Beziehungen in der
Welt, auf die Blutsfamilie, auf die Ahnen…
Wer nach umfassender und beständiger Freiheit sucht, darf diese Fixierung
und Bewusstseinsverengung, die immer auftritt, wenn wir uns auf die
körperliche Welt reduzieren, verlassen.
Die Zeuger dieses Körpers müssen nicht verleugnet werden. Da bleibt immer
Dankbarkeit. Aber sie sind nicht unsere wahren Eltern.
Die wahren Eltern sind nur Radha und Krishna – unser Ursprung und Objekt
all unserer Liebe.