Einlassungsängste sind Grundantriebe in menschlichem Handeln.
Wo der Mensch bereit ist, durch die Angst des Selbstverlustes
hindurchzugehen, entfaltet sich die Fähigkeit zu neuer Nähe, zu neuer
Eigenheit, zur wachsenden Personalisation.
Daraus entsteht eine Nähe, die nicht die Auflösung des Personseins zur
Folge hat, sondern das Gegenteil, nämlich ein grösseres „Bei-sich-sein“,
die Verankerung in der Seele. Durch den Auflösungsprozess der
Identifikation entfaltet sich gestärkte Identität.

„Freiwillige Bemühung ist die einzige Qualifikation für spirituelle
Vollkommenheit.“
Damit sich die Transformation vollzieht, braucht es unsere freiwillige
Bejahung.
Das diktatorisch Erzwungene zerfällt, da es nicht die schöpferische Energie
freisetzen kann, welche eine Seele die Mühsal der vollständigen
Metamorphose auf sich nehmen lassen würde.

Sanga – spirituelle Gemeinschaft
Synergie ist das aus natürlichem und freiwilligem Antrieb erfolgte
Zusammenwirken des einzelnen Bestandteiles mit dem Ganzen.
Ein Organismus hat hohe Synergie, wenn die Elemente ihre eignen Ziele
verfolgen, diese Ziele aber im Dienst und in der Harmonie mit der Absicht
des Gesamtorganismus verstehen.

Warum aber soll das armseligste, mittelmässigste und unvollkommene Wesen
bestimmt sein, deinen Willen auszudrücken? Krishna ruft nach uns – egal in
was für einem Versteck wir uns aufhalten.

Geduld, Kraft, Mut, Ruhe und innerste Gelassenheit…
Dass der Geist schweigen lerne und sich nicht gleich die Kräfte zunutze
macht, die aus dir heraus als Gnadengeschenke fliessen.

Verzettelung und Ablenkung ist nur Entladung der Intensität, Erzeugung der
Unbewusstheit.
Im heiligen Namen lernt man, in allerhöchster Intensität zu verweilen.

Es gibt in einem eine Sucht nach Entladung und Zerstreuung
Die Energie, die sich in der Stille sammelt, will dann regelmässig wieder
zerstreut werden, da man es sonst nicht mehr aushält in der Intensität.
Dem liegt der fundamentale Irrtum zugrunde, dass Verzettelung erfüllender
sei als Sammlung.

Die Erfahrung der Gottesbegegnung im Heiligen Namen sprengt die Grenzen des
normalen subjektgebundenen Erlebens und wird darin zur Relativierung
unseres Ichs.

„Krishna
Du hast ein Frieden in mein Herz gelegt, der so tief ist und dennoch so
gänzlich anders als die Gleichgültigkeit. Ein Friede von unermesslicher
heiterer Stille.“

Die Verwirklichung von dir, welche wir auf Erden machen, ist nur ein
kleiner Tropfen deiner Unermesslichkeit. Engheit entsteht, wenn man den
Tropfen mit dem Ozean verwechselt.
Wie vollkommen und göttlich diese Einblicke auch sind, so ist es nur ein
mikroskopischer Schritt auf dem Weg zu dir.
Wenn man dies vergisst, verbleibt man nur in scheinbarem Gottesdienen und
unfähig, auf deine Wirklichkeit zu schauen.