Wie kommt es, dass man dem Leiden viel mehr zugeneigt ist als dem Glück
reinen Seins?
Ich will eben meine Rolle nicht aufgeben, das nicht aufgeben, was ich
aufgebaut habe in all den Jahren, das Bild, das ich vor mir selber kreiert
habe und an welches meine Mitmenschen glauben.
Ich liebe dieses schöne Traumbild von mir selbst. Es hat zwar auch
Schattenseiten, die aber sehr wohl im Keller verborgen werden können,
sodass sie zunächst nicht auffallen.
Es ist die Verteidigung der Ersatzidentität an der Oberfläche, welche das
Festhalten am Leiden bedeutet.
Autor: ghagerer
Di, 05. November 2024
Die Lebenssituationen können wir nicht immer wählen. Vieles kommt
unerwünscht. Die existenzielle Schwere aber ist selbstauferlegt.
Mo, 04. November 2024
Das innerweltlich entstandene Selbstbild, welches sich in langen Jahren
aufgebaut hat, wiegt schwer. Das Festhalten an dieser Identität ist ein
Gefängnis, das man sich selber geschaffen hat und in welchem man sogar
freiwillig sitzt. Es ist Ausdruck des Wunsches, nicht wirklich frei sein zu
wollen und somit eigentlich leiden zu wollen. Es ist ein grosser
Augenblick, dieser Wahrheit ins Gesicht zu schauen.
So, 03. November 2024
Wir dürfen aufhören, uns als Opfer unserer eigenen Geschichte dazustellen,
zu jammern und zu klagen oder zu kämpfen und zu rebellieren und andere
dafür verantwortlich zu machen.
„Steh endlich auf! (Bhagavad Gita 2.3)
Sa, 02. November 2024
Alle Gefangenen, die jemals versucht haben, Alcatraz zu verlassen, sind
entweder in den kalten Fluten ertrunken, erschossen worden oder reumütig
zurückgekehrt. So oft haben wir doch auch die Tendenz, ins alte Gefängnis
zurückzukehren oder tragen schwer am Glauben, dass man ihm gar nie
entfliehen könne. Das freudige Lebensgefühl ist fast erstickt in all den
Belastungen eigener Konditionierung.
Aber die Würde des Gewissens ruft zur Freiheit – ungeachtet aller
Begrenzungen.
Fr, 01. November 2024
Lieber Krishna
Wenn wir uns an dich wenden, ist das Denken stumm, doch das eigene Herz
frohlockt. Denn du erstrahlst in jedem Ding, und das kleinste Sandkorn kann
ein Anlass zur Anbetung sein.
Wir neigen uns vor dir, wir trauen uns dir an mit einer Liebe ohne Grenzen.
Voll unsäglicher Seligkeit und unumschränkter Freude.
Do, 31. Oktober 2024
In der ruhigen und festen Gewissheit, dass du eines Tages das erharrte
Wunder vollbringen und deine erhabene Herrlichkeit ins Herz dieser kleinen
Seele hineinlegen wirst, bleibe ich nun im Heiligen Namen… im schweigenden
Flehen vor dir.
Mi, 30. Oktober 2024
Friede
Nicht der Friede unbewussten Hindämmerns oder selbstzufriedener Trägheit,
nicht den Frieden sich selbst nicht kennenden Unwissens und schwerer
Gleichgültigkeit oder tamasischen Abschaltens und einfach nicht mehr
Mögens…
Sondern der Friede der vollkommenen Übereinstimmung mit Krishnas Plan, den
Friedens des ganzheitlichen Erwachens, der Verschwindens aller Schatten,
den Frieden weit jenseits der erlebten persönlichen Biografie und jenseits
aller Gedankenströme….
Dieser ist die Grundlage der Liebe.
Di, 29. Oktober 2024
Krishna, schone mich nicht, wirke mit deiner unumschränkten Allmacht. In
mich hast du den Willen zur allumfassenden Umkehr hineingelegt.
Mo, 28. Oktober 2024
Ängste vor Identitätsverlust führen auch auf kollektiver Ebene zu
Ausschliessungs – und Verhärtungstendenzen. Fremdenhass ist Ausdruck der
Angst, in der Begegnung mit der anderen Rasse und Kultur die eigene
Identität zu verlieren. Genauso ist religiöser Fundamentalismus Ausdruck
davon, sich selbst in der Begegnung mit der Spiritualität des Anderen
verlieren zu können.
Da braucht es den Mut, der Angst wirklich auf den Grund zu gehen, um die
Erfahrung zu machen, dass genau darin vergrösserte Individualität
existiert.
Keine Angst hat je die Wahrheit gesprochen, denn das, was wirklich ist,
braucht nie beschützt zu werden. Der Gottesbezug schenkt die Radikalität zu
solcher kosmischer Abschminkung.