Es ist ganz wesentlich, die menschlichen Verhaltens-Strukturen, die im Umfeld eines spirituellen Lehrers (oder der Lehrerin) entstehen, genau zu beobachten, um nicht in deren Sog zu geraten. Denn die Sehnsucht nach innerem Fortschreiten degradiert sich in dem unausgesprochenen Erwartungsfeld der Schüler allzuschnell in eine Anpassung hinein.
Solche Schüler tragen einen glänzenden Silberblick der Verklärung. Ich glaube, dass viel zuviel Gewicht auf den äusseren Lehrer, auf sein Verghalten und seine Persönlichkeit, gelegt wird. Dann wird nicht nur die innere Schülerschaft vernachlässigt und verliert sich in einem leeren Anhängertum, sondern es entstehen Guru-Groupies, die in der Idealisierung der Persönlichkeit des Guru schwelgen. Anstatt die innere Aufmerksamkeit auf Radha-Krishna zu richten, worin der Lehrer ein wesentliche Führung sein sollte, bleibt man beim Fenster kleben. Ein Fenster, durch das man nicht mehr hindurchsieht, hat aber seinen Zweck verfehlt.
Die Guru-Beziehung kann auch in eine Gottesverdunkelung hineinführen, dann nämlich, wenn die äusserliche Persönlichkeit des Guru verehrt wird und die Aufmerksamkeit nicht mehr auf das hinschaut, worin die verwirklichte Seele verankert ist.