„Man darf in einem Blitzschlaf von der göttlichen blendenden Kraft an die Schwelle der endgültigen Überwindung (von der Welt) geführt werden – zum Schöpfungsakt des Opfers statt zu körperlicher Vereinigung.“ Dag Hammarskjöld (Zeichen am Weg, S,90)
Der Physiker und Philosoph Carl-Friedrich von Weizäcker vermag dieser religiösen Kenntnis und eigener Erfahrung folgen, wo er in seinem Buch „Die biologischen Grundlagen der Glaubenserfahrung“ über die Verwandlung der Sexualität reflektiert:
„Die Sexualität kann der Evolution in der Fortpflanzung oder in der Steigerung des Bewusstseins dienen. Aber ab einem gewissen inneren Punkt der Intensität in der Bewusstseinsentwicklung reicht sie nicht mehr für beides aus.“ (S. 31)
In der katholischen Tradition wird diese heilige Enthaltung als „evangelischer Rat“, als Ratschlag Jesus für diejenigen, welche sich vorbehaltslos hingeben möchten ohne das Geringste für den eigenen Lebensplan zu beanspruchen.
Dieser Ratschlag wird einem natürlich, wenn man die gesamte Dimension Gottes zu erahnen beginnt. Es ist nicht genug, sich täglich in die Hingabe Gottes zu stellen, denn es geht darum, ausschliesslich und immer darin zu sein. „Jede Zersplitterung öffnet die Tür für den Tagtraum, Geschwätz, heimliches Selbstlob, Verleumdung – alles After-Trabanten des Zerstörungstriebs.“ (Zeichen am Weg S.62)