Es gibt Menschen, die sich zu wenig begeistern lassen. Ihnen ist alles gleichgültig. Gelangweilt und teilnahmslos verbringen sie ihr Leben. Manchmal nennt man solche Mitmenschen „uninspiriert“, da es ihnen an „spiritus“, an Geistigkeit fehlt.
Andere sind euphorisch. Sie verlieren den Blick für die Wirklichkeit ausserhalb ihrer Auffassung. Hier geht die Begeisterung in Fanatismus über. Dabei geht die Geistigkeit verloren.
Sattvische Begeisterung liegt in dieser Pole. Sie verbindet Realitätssinn mit Phantasie, Vernunft mit Willen, Sachlichkeit mit Gefühl, vorsichtige Skepsis mit Optimismus.
In der Gita (18.26) beschreibt Krishna begeistertes Bemühen als ein Symptom von sattva. Begeisterung ist aber gemäss Rupa Goswami (Upaseshamrita, Vers 3) ein erstes Wesens-Symptom der Bhakti.
Wenn die Intention der Eigensucht (rajas) und der Bequemlichkeit (tamas) wegziehen, bleibt die natürliche Glücksgefühl, das sich in einer freudigen Bemühung umsetzt. Das ist die sattva-Qualität einer Bemühung. Wenn nun die Erfreuung Radha-Krishnas die Grundmotivation der Tätigkeit wird, resultiert daraus eine heilige Begeisterung. Diese nennt Rupa Goswami den „heiligen Enthusiasmus“.