„Herrschen ist Freiheit und Dienen ist Sklaverei“ – dies ist das naive Wertesystem eines jeden Ichs. Der Grund, weswegen wir Macht für Eigenzwecke benützen, ist eine primitive Wurzel des Überlebenstriebes. Macht diente nie dem Leben, sondern dem Überleben. Das Ich, das auf der Höhe der Macht ist und glaubt, genügend Macht generiert zu haben, wähnt sich geschützt.
Macht erscheint dem unbewussten Menschen als eine Methode, um der Bedrohung eigenster auszuweichen. Die Höhe der Macht vermittelt das scheinbare Gefühl, einen Thron der Unangreifbarkeit zu sein.
Wenn man nüchtern feststellt, dass man nur im Dienste des Überlebens-Instinktes handelt, und einen Grossteil der Lebenskraft dafür aufwendet, braucht man sich nicht zu wundern, dass Lebensfreude entschwunden ist.
Das Bedürfnis nach Macht ist ja schon ein Eingeständnis an die eigene Machtlosigkeit, die man eben bekämpfen will. Jedes Dagegenkämpfen aber treibt einem immer an die Oberfläche. Anstatt ein Leben lang Bedrohungen zu sehen und mit Machtansprüchen auf sie zu reagieren, schlägt der innere Weg vor, diese Ohn-Macht dem Wesen anzuvertrauen, aus welchem alle Macht stammt: Krishna.
Im zunehmendem inneren Fallen verschiebt sich das Kräfteverhältnis. Im selbstlosem Dienst an Krishna erfährt man genau das, was man in allen Machtansprüchen ja ständig suchte: die Unverletzbarkeit in der Ewigkeit.