In der Leidenschaft des Erfolgreich-Seins entging einem Vieles. Wenn nun
nichts mehr klappt, so ist das Erlernen stiller Geduld dennoch wertvoller
als Errungenschaften im Aussen.
Nun in dem Stadium, wo wir Geduld lernen, lernen wir auch den Sanftmut mit
uns selbst.
Die Geduld mit uns selbst ist oft noch schwerer als die mit anderen
Menschen. Denn da wird unser geheimer Stolz besonders empfindlich
getroffen. Unser geheimer Stolz strebt auch im Religiösen nach
Vollkommenwerden. Wir können uns nicht ertragen in unseren so offenkundigen
Mängeln; wir wollen da sofort heraus und makellos vor uns stehen.
Für die rechte innere Entwicklung ist kaum etwas gefährlicher als diese Art
von Nicht-Abwarten-Können, von Ungeduld des Schon-Erreicht-Haben-Wollens
und in schlimmen Fällen auch Sich-Selbst-Dahin-Projezierens. Wenn ich schon
nicht perfekt bin, aber ein perfektes Ideal habe, dann denke ich mich
einfach als perfekt. Dies gibt dann ein sehr schmerzvolles Aufwachen.
Krishna lässt sich Seine Gnade nicht abzwingen.