„Hier begriff ich, dass man sein Leben so weit als möglich leben müsse,
nicht dem Tage nach, sondern in die Tiefe. Dass man nicht das nächste tun
muss, wenn man fühlt, dass man am Übernächsten, am Fernen, am Entferntesten
mehr Anteil hat. Dass man träumen darf, während andere retten, wenn diese
Träume wirklicher sind als die Wirklichkeit und notwendiger als Brot. Mit
einem Wort: dass man die äusserste Möglichkeit, die man in sich trägt, zum
Massstabe seines Lebens machen müsse. Denn unser Leben ist gross, und es
geht soviel Zukunft hinein, als wir tragen können“
Aus „Du musst Dein Leben ändern“, Texte von Rainer Maria Rilke