Mi, 22. Dezember 2021

Die Blutsfamilie ist nicht die wirkliche Familie.
Zu Beginn meines Lebens war die Familie das Nährende und Fördernde für
diesen hilflosen Organismus und somit auch der körperliche Schutz.
Die wenigsten Menschen sind bereit, den Zeitpunkt zuerkennen, wo sie bereit
sein müssten, da herauszuwachsen. Dieses bewahrende Prinzip setzt sich dann
einfach in einem fort und hält einen fest. Was in der
Entwicklungsgeschichte einst unerlässlich war, wird nun zur einschränkenden
Bindung, denn das Ego der Eltern, die selber nicht frei sind, unterstützt
einen nicht darin, in die Unbegrenztheit zu erwachen. Die Eltern wollen ja
selber etwas von den Kindern und möchten den Nachwuchs auch noch für sich
haben.
So verbleibt man meist ein Leben lang im Zustand der Verstrickung und
Anhaftung, und die umfassendere Freiheits-Sicht bleibt verborgen.
Wenn die Seele den Ruf Gottes nicht hört: „Lass nun alles los und geh
weiter“, dann kehrt sich das ursprünglich bewahrende und mütterliche
Prinzip ins Gegenteil um und wird zu einem Gefängnis innerer Enge, zur
Regression auf die Körperebene.
Die Blutsfamilie diente dem Überleben des Organismus, aber nicht dem
Erwachen der Seele.