Es ist die Aufgabe von Religion, den Menschen auf das Entdecken seines wahren Selbst und seiner Beziehung mit Krishna vorzubereiten und darin zu führen.
Häufig jedoch mündet diese Anleitung in einer Art Würdigkeitswettbewerb ein, einer religiösen Leistungsschau, bei der man sich bemüht, den Nachweis zu erbringen, dass man der richtigen Gruppe angehört, die richtigen Rituale praktiziert und an die richtigen Dinge glaubt.
Diese anfänglichen Anleitungen sind eigentlich nur Schleppschiffe, die uns von der Küste auf das Meer hinausführen sollen. Es sind nur Hinweise, uns dem grossen Mysterium anzuvertrauen und uns dem Geheimnis auszuliefern.
Man darf dabei diese Werkzeuge niemals mit unserer grundlegenden in uns angelegten Fähigkeit, „an der göttlichen Natur Anteil zu erlangen“ (2 Petrus 1,4) verwechseln. Denn dies wäre eine tragische Verwechslung des Mediums mit der Botschaft, der Form mit dem Inhalt.
Wir haben noch einen langen und wundervollen Weg vor uns und es braucht eine Dringlichkeit, die sicherlich unser eigenes Entscheidungsvermögen übersteigt. Eine solche Dringlichkeit ist das eigentliche Geschenk von Sadhu Sanga.