Das zweite Vergehen gegen den heiligen Namen besteht darin, wenn man die Namen, die Eigenschaften und die Gestalt Shivas als getrennt von Krishna betrachtet. Dies bedeutet nicht die Gleichsetzung von Devas mit Gott, also nicht die Regression in einen Polytheismus, wo man der Laune der Beliebigkeit nachgeht oder gemäss Bedürftigkeit eine Verehrung tätigt. Es bedeutet vielmehr, dass es nur eine para-tattva, eine letztliche Wahrheit gibt. Was immer man für wunderschöne Eigenschaften in Shiva oder irgend einem Deva erkennt, ist in Wahrheit nur der Widerschein von Krishnas erstaunlichen Eigenschaften.
In der Gita (10.41) erklärt Krishna, dass jede Kraft, jede Opulenz oder jede Schönheit, die man irgendwo wahrnimmt, eigentlich nur Seine eigene ist.
Auch der Name eines jeden Deva ist ein Name von Krishna. Da er der Glücksverheissendste ist, heisst er Shiva. Krishna hat Shiva diesen Namen seiner selbst einfach geliehen. Ganesh (gana – die einfachen Leute, isha – Herr) bedeutet, Krishna, welcher der Anführer der simplen Kuhhirten in Vrindavan ist.
Selbst jede Tätigkeit, welche die Devas verrichten, wird in Wahrheit von Krishna ausgeführt. Aber wenn man im Geist das Verständnis hat, dass irgendetwas in dieser Welt separat oder unabhängig vom Wunsch Krishnas verläuft, nennt man diese Sichtweise „prithak-drishah“ (vom Ganzen isolierte Weltschau).
Die Welt ist eine integrierte Entität – Gott – und es gibt keine zweite Kraft, die am Wirken ist. Das Bhagavatam (11.2.37) nennt als Ursache einer jeden Angst der Glaube, dass etwas unabhängig vom Einen wirken könnte.