Dietrich Bonhoeffer hat 1942 im KZ für Mitgefangene ein Morgengebet geschrieben. Es beginnt: „Gott, zu dir rufe ich in der Frühe des Tages. Hilf mir beten…. und meine Gedanken sammeln zu dir. Ich kann es nicht allein.“
Wie wesentlich ist die Bitte um Unterstützung im Gebetsleben. Denn wie oft wiederholt man nur Formeln, die innerlich leer geworden sind und nicht mehr tragen?
Und wie oft überschüttet man Gott mit Wünschen und Anliegen, mit Fragen und Sorgen, ohne auch nur einmal auf ihn zu hören, stille werden, schweigend ihm eine Chance zu geben.
Beten ist der Lehrgang, sich seiner Führung und seiner Absicht anzuvertrauen – unabhängig davon, was das „Ich“ sich gerade für Vorstellungen vom Leben zimmert.