Sich an die grossen Fragen heranzuwagen ist immer eine Herausforderung, der oft ausgewichen wird – manchmal aus Faulheit, ein anderes mal, weil der hektische Alltag so sehr beschäftigt und einen in Gang hält, und dann wieder, weil man sich irgendwie vor der eigenen Freiheit fürchtet.
Die grossen Fragen kann man nicht ein- für allemal beantworten. Sie müssen immer wieder neu gestellt, und immer neu beantwortet werden.
Man kann sie auch nicht von einem anderen (nicht einmal vom Guru) für sich beantworten lassen und dann einfach abhacken in seiner Frageliste. Sie bleiben auch dann bestehen, wenn man einige Antworten bereits erhalten hat. Sie begleiten einen ständig und in dem Masse, wie sie aufrichtig erfragt werden, weiten sich auch die Antworten.
Man kann sie auch nicht einfach wegschieben oder offen lassen. Ihre Evakuierung aus dem Leben heraus oder die Flucht vor ihnen lässt das Leben zum seichten Gewässer werden, in welchem die Unruhe, die Ahnung, sich den eigentlichen Fragen nicht zu stellen, bestehen bleibt.