Es muss eine ganz klare Unterscheidung getroffen werden zwischen der ausliefernden Bindung, welche den eigenen Freiraum reduziert, und der Verbindlichkeit wahrer Liebe.
Wer sich nur distanziert vor Bindung, hat eigentlich Angst vor Nähe. Meidung von Bindung führt nie in die Realisierung von Freiheit. Die niedere Oktave der Bindung, die persönliche Anhaftung, führt nie in die Weite, sondern noch mehr in de Beschränktheit, in die Macht und Besitzergreifung – auch dann noch, wenn sie sich im ersten Augenblick mit Liebe ummäntelt. In der höheren Oktave sind Bindung und Freiheit die Beschreibung von zwei Ausdrucksformen der Liebe, die sich gegenseitig ergänzen und im Einklang sind.
Die Verbindlichkeit wahrer Liebe führt immer in die Weite, ins Freie.
Bindung und Freiheit sind in der Liebe nicht mehr Pole, die sich unversöhnlich gegenüber stehen, sondern sie finden darin als ehemals entgegenstrebende Punkte endlich wieder zusammen. Die Gegensätze fallen zusammen.
Die Bindung an wahre Liebe ist die Erfahrung von Freiheit.
Wenn man bereit ist, innere Bindung zum spirituellen Lehrer einzugehen, eröffnet sich der Aspekt von Freiheit in einem selber.
Um Freiheit wirklich zu realisieren, ist eine solche heilige Bindung notwendig.