Es gibt eine Unterscheidung zwischen Ereignis-Geschichte (history) und Gedächnis-Geschichte (story).
Ein Geschehnis in der Welt ereignet sich nicht einfach neutral als historisches Ereignis, sondern es wird subjektiv interpretiert von demjenigen, der dieses erlebt.
Diese Bedeutungs-Etiquetten sind aber willkürlich gesetzt und entspringen einer alten Konditionierung. Aufgrund solcher Programmierungen hält man Sterben für unangenehmer als Leben und ist lieber gesund als krank. Krishna spricht in der Gita (6.8 ff) davon, dass eine Seele auf dem inneren Weg inneren Gleichmut lernt, was bedeutet, die subjektive Wertung des Geschehens neu interpretieren zu lernen. Man sieht nicht mehr nur sich in Bezug zum Geschehen, sondern erkennt alles in der Welt als von Krishnas Liebe durchdrungen und deshalb auch als perfekte Arrangierung des Hinzugehens auf ihn.
Eine solche Betrachtung ist immer nur auf die das eigene Leben und der damit verbundenen Freiheit, in den neutralen Geschenissen eine neue Interpretation und damit eine neue Erlebnisfähigkeit zu erfahren, anzuwenden. Sie darf nie als Legitimierung des objektiven Leidens von anderen angewandt werden.
In diesem Spannungsfeld bewegt sich nämlich das innere Leben: Toleranz und die Fähigkeit zum Nicht-Reagieren auf die Kleingeschichten, welche das eigene Leben durchziehen und gleichzeitiges Engagement für die Linderung der Leiden anderer.