Jede einzelne Tätigkeit wird still ausgeübt ohne dass man aus ihr selber
Erfüllung erwartet. Ihre Verrichtung ist nicht ausgerichtet und fixiert auf
das Resultat, und will auch nicht verändernd in die Welt eingreifen. Sie
ist geordnet um die einzige Mitte von allem: Gott, Sri Krishna, zu
erfreuen.
Mo, 18. November 2024
Kannst du dir vorstellen, dass du beginnst, den Klebstoff zwischen dir und
all den Objekten der eigenen Welt, zu lösen. Kannst du dir vorstellen,
Freiheit zu erlangen von der Verstrickung?
Während dieser Körper in der Welt lebt und das tut, was zu tun ist und die
Aufgaben erledigt, die zu erledigen sind, darf man ganz still erleben, dass
die Verbindung zu meiner Ich-Identifikation all die Objekte um mich herum
unnötigerweise an mich geklebt hatte.
So, 17. November 2024
Unser Interesse an der äusseren Welt beruht auf Unwissenheit und auf
Verleugnung unseres wahren Wesens. Wir haben mehr Interesse an der Welt als
an uns selbst und an der Wahrheit, mehr Interesse an der Vergänglichkeit
als an der Unvergänglichkeit, die ihr zugrunde liegt.
Darin liegt der Urgrund für das Leiden des Menschen.
Sa, 16. November 2024
Was fällt uns denn so schwer, die Welt zu verlassen? Was sind all die
Objekte meines Lebens, die mir so schwer fallen, zurückzulassen?
Die meisten, die heute in so einem Kalender lesen, bezeichnen sich sicher
nicht als reine Materialisten. Wir stellen fest, dass die Verstrickung sich
auf emotional aufgeladene Objekte der Welt bezieht, von denen wir sagen
würden, wir liebten sie. Aber wir haben unser Identitätsgefühl auf sie
gestützt.
Das Gedankenkonstrukt in meinem Inneren, das sich mit dem Namen „Ich“
bekleidet, ist auch ein Objekt meiner Welt, was mir sehr nahe ist und wo es
einem schwindelig werden könnte bei dem Gedanken, es vollständig hinter
einen zu lassen.
Wenn sich der Klebstoff löst, ist nichts verloren.
Fr, 15. November 2024
Wenn es heisst, die Welt sei Leiden, dann ist damit ausschliesslich die
eigene Verhaftung an die Welt und seine Verstrickung und Verknüpfung und
die Absorption des Bewusstseins mit ihr gemeint. Es gibt kein Leid in
Isvara-sristhi (der Schöpfung Gottes).
Leid ist der Verlust der Erinnerung an unseren Ursprung und die eigentliche
Liebesbeziehung der Seele. Um das wieder ganz klar in einem werden zu
lassen, darf man punktuell für eine gewisse Zeit die gewohnten Umstände der
Welt verlassen.
Do, 14. November 2024
Es geht um den Rückzug der Aufmerksamkeit von der Welt – das ist nicht die
Flucht vor der Welt. Dies ermöglicht einen sehr wohl, inmitten der Welt zu
sein – einfach ohne mit ihr verstrickt zu sein.
Viele Menschen verstehen die Widersprüchlichkeit nicht, die sich durch den
spirituellen Weg auftut. Einerseits der Notwendigkeit, mitten im Leben zu
stehen, die Aufgaben des Lebens zu erfüllen, mein Beitrag zur Gesellschaft
und Familie gegenüber zu tätigen und der Notwendigkeit andererseits, sich
vollkommen aus dem Leben zurückzuziehen.
In der Ausrichtung auf Gott zerfällt die scheinbare Unvereinbarkeit.
Mi, 13. November 2024
Das Verflochtensein, Das Absorbiert-Sein, die Verknüpftheit, die
Abhängigkeiten – all das, was ich meine Beziehung zur Welt zu glauben
meine – darf im Rückzug einmal abgelegt werden.
Nun fragt man sich ehrlich, nachdem man seine bisherige Existenz
zurückgelassen hat, was einen nun wesentlich fehlt.
Di, 12. November 2024
Der absolute Willen des Menschen, die Verhaftungen des äusseren Lebens
aufzugeben und das Bewusstsein darüber, es nicht tun zu vermögen, sind kein
Widerspruch.
Wir wissen, dass wir es nicht tun können und dennoch will es jede Zelle von
uns. In der gänzlichen Bereitschaft, es zu tun, wissend, dass es viel mehr
erfordert, als unser tun, erscheint Gnade.
Mo, 11. November 2024
Was will das Leiden fortsetzen?
Jeder Wunsch, zu leiden verbirgt sich hinter Hoffnungen in das Glück -in
der innerweltlichen Glücksverheissung
So, 10. November 2024
Man ergibt sich in das Mögliche, auch wenn man es nicht gänzlich vermag.
Die Gnade, die die Freiheit eines Menschen wirklich macht, arbeitet
zusammen mit dem tiefsten menschlichen Willen.